Szenenwechsel ist ein Treffpunkt nur für Frauen und Mädchen. Hier können die Mädchen chillen, Hausaufgaben machen, ihre Freizeit gestalten und Rat bekommen. Jungs dürfen auch rein, aber nur, wenn es gerade ein geschlechterübergreifendes Projekt gibt. Fast alle Besucherinnen haben einen türkischen oder arabischen Migrationshintergrund. Obwohl wir uns erst einen Tag vorher angemeldet hatten, empfingen uns die Mitarbeiterinnen und die jungen Frauen sehr herzlich. Eine Gruppe Mädchen kam gerade von einer Klassenfahrt aus dem Harz zurück. Acht Stunden wandern im Wald, Übernachtung in der Hütte, Lagerfeuer und gemeinsames Liedersingen. Die Mädchen waren begeistert und erschöpft zugleich. Als wir sie nach Erlebnissen fragten („wie fühlt ihr euch in Neukölln“), wussten sie zunächst gar nicht, was wir meinten. „Wieso, ganz normal“, antworteten sie, „wir sind Berlinerinnen“.
Erst auf weitere Nachfragen fielen ihnen ein paar Erlebnisse
ein. Zum Beispiel, wie sie im Harz angeguckt wurden, als sie mit einem
örtlichen Bus fuhren. „Da waren deutsche Schüler drin und die haben uns ganz
komisch angeguckt. Da haben wir gesagt: Ihr braucht doch keine Angst vor uns zu
haben.“