Dienstag, 10. April 2012

Wir haben alle rotes Blut


Der Verein „Daug e.V.“ (deutsch-arabische unabhängige Gemeinde) bietet Hilfen, Beratung und Integrationskurse für Familien, Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund. Jeden Freitag treffen sich dort vorwiegend arabische Frauen zum Frühstücken. Zu diesem Frühstück wurden wir eingeladen, um unsere Fragen zu stellen.
Die Frauen waren sehr offen. Schnell zeigte sich der große Wunsch, in der deutschen Gesellschaft mehr respektiert zu werden. Viele Frauen schilderten ihre Enttäuschung darüber, dass sie in der Öffentlichkeit mit Vorurteilen abgewertet werden, besonders wenn sie ein Kopftuch tragen („sie lässt sich unterdrücken, ist ungebildet“ etc.). „Dabei“, so fasst es eine junge Frau zusammen, „sind wir doch auch Menschen. Wir haben alle das gleiche Blut“.   
Viele erzählen von dem Wunsch nach mehr Kontakten mit deutschen Frauen. Als wir daraufhin von dem Wunsch der interviewten Mieterin bei „Morus 14 e.V.“ nach mehr Kommunikation auf dem Spielplatz erzählten, sagten viele der Frauen ganz spontan, dies würden sie auch gut finden.  
Es gab aber auch Berichte von gelungener Integration: eine deutsche Nachhilfelehrerin, die inzwischen schon fast zur Familie gehört sowie Nachbarschaftshilfen zwischen den Kulturen: „In unserem Haus wohnen fast nur Deutsche, aber wenn jemand was braucht, klingelt er zuerst bei uns“, erzählte eine arabische Frau.

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